Wattenmeer-Gemeinschaft vertieft Zusammenarbeit

10 Jahre nach der Ernennung des Wattenmeeres zum Welterbe der Menschheit und über 40 Jahre nach Gründung der Trilateralen Wattenmeer-Zusammenarbeit hat die Wattenmeergemeinschaft einen weiteren Meilenstein zur Vertiefung ihrer Kooperation unternommen. Im Rahmen des heutigen Wattenmeer Welterbe-Erlebnisfest anlässlich des Welterbejubiläums unterzeichneten Repräsentanten des trilateralen Wattenmeerforums, der Umweltverbände, der Wattenmeerforschung und des nachhaltigen Tourismus aus Dänemark, Deutschland und den Niederlanden zusammen mit der Trilateralen Wattenmeer-Zusammenarbeit (Trilateral Wadden Sea Cooperation, TWSC) eine Vereinbarung zu Gründung einer „Trilateralen Partnerschaft zur Unterstützung des UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer“.

Olaf Lies, Minister für Umwelt, Energie, Bau und Klimaschutz Niedersachsens: „Als Kind der Küste empfinde eine besondere Verantwortung, dieses weltweit absolut einzigartige Ökosystem für zukünftige Generationen zu erhalten. Dafür brauchen wir strategische Partnerschaften. Die Vereinten Nationen machen es vor, mit Multi-Akteur-Partnerschaften zur Mobilisierung und zum Austausch von Wissen und Ressourcen, um Ziele der nachhaltigen Entwicklung zu erreichen. Heute ist ein guter Tag für das Welterbe-Wattenmeer. Heute wurden die ersten strategischen Partnerschaften für das Welterbe mit einem Memorandum of Understanding besiegelt.“

14 Unterzeichner setzten für die von ihnen vertretenen, trilateral angelegten Netzwerke während der heutige Zeremonie ihr Siegel auf die gemeinsame Absichtserklärung (Memorandum of Understanding). Weitere Vertreter*innen haben bereits jetzt verkündet, das Memorandum ebenso unterschreiben zu wollen. Darin steht unter anderem, dass die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zum Schutz des Wattenmeers zukünftig unter dem Dach des Markenbegriffs „Weltnaturerbe Wattenmeer“ verstärkt und das trilaterale Netzwerk jenseits der staatlichen Zusammenarbeit verdichtet und erweitert werden sollen. Gemeinsames Ziel ist das größte zusammenhängende Sand-Schlickwattsystem der Welt, welches sich entlang 500 Kilometer dänischer, deutscher und niederländischer Küste von Esbjerg bis nach Den Helder erstreckt, zu schützen und für kommende Generationen zu erhalten. Die Erklärung bildet die Grundlage für gemeinsame Projekte, Unternehmungen sowie die zukünftige trilaterale Netzwerkeinrichtung („Partnership Hub“), welche im Neubau des Trilateralen Weltnaturerbe Wattenmeer Partnerschaftszentrums in Wilhelmshaven ab 2021 ein Zuhause finden soll.

Das dahinter stehende Konzept wird im Rahmen des Interreg-Projektes PROWAD LINK erarbeitet, das von 2018 bis 2021 läuft. Innerhalb des internationalen Projektes sollen auch kleine und mittlere Betrieben eingebunden werden, um gemeinsam Naturerbe als eigene Marke zu entwickeln und das Potential von Naturgebieten auch als Impulsgeber für Arbeitsplätze und nachhaltige Entwicklung zu nutzen. „Die Idee dahinter ist simple: Naturschutz und nachhaltige Entwicklung können und müssen einander unterstützen“, so Karin Lochte, Vorsitzendes des trilateralen Wattenmeerrates und Mitunterzeichnerin. „Unternehmen, die auf regionale, nachhaltige Produkte und Dienstleistungen bauen, profitieren von einer intakten Natur. Folglich macht es Sinn, sich für den Erhalt der Natur einzusetzen. Eine Win-Win-Situation entsteht.“ PROWAD LINK wird im Rahmen des Interreg-Nordseeprogramms vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) der Europäischen Union finanziert. www.northsearegion.eu/prowad-link